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Kultur.Diplomatie




31.07.2014  Quintessenzen Schweiz - Im Gespräch mit Botschaftsrat Jacques Ducrest



Herr Jacques Ducrest, Botschaftsrat der Schweizer Botschaft und Leiter der Abteilung für Kultur und Wissenschaft, sprach mit dem KDMagazin über Differenz, Konsens und den Eat-Art Künstler Daniel Spoerri. Zentrale Fragestellung des Gesprächs: Was bedeutet Nationalität? 

 

 

Herr Ducrest, welche Schweizer Spezialität würden Sie unseren LeserInnen empfehlen - außer Schweizer Schokolade und Käse?

 

Ein einfaches und tolles Rezept sind die klassischen Berner Rösti. Ich koche diese auch oft hier in Österreich, also absolut zu empfehlen! 

 

Zutaten:

(4 Personen)

 

1 kg am Vortag gekochte Kartoffeln

1 Teelöffel Salz
4 Esslöffel eingesottene Butter

Die Kartoffeln schälen und raffeln. Die Butter in der Pfanne erhitzen und die Kartoffeln zugeben. Salzen. Mit den Bratschaufeln die Kartoffeln zu einem flachen Kuchen formen. Nach 2 Minuten die Temperatur etwas reduzieren und die Rösti mit einem Deckel oder Teller zudecken.
Nach 15 Minuten die Rösti wenden. Mutige tun dies mit einem Wurf. Man kann aber auch einen Teller auf die Rösti legen, die Pfanne kehren und die Rösti wieder in die Pfanne gleiten lassen. Die Rösti sollte jetzt eine goldbraune Kruste haben. Nach weiteren 15 Minuten ist auch die zweite Seite schön goldgelb und die Rösti ist fertig.


 

Die Freundschaft zwischen der Schweiz und Österreich hat eine lange Tradition. Sie arbeiten seit zwei Jahren in Wien, welche Berührungspunkte und welche Unterschiede fielen Ihnen seither auf?

Ich konnte besonders im täglichen Leben in Österreich feststellen, wie ähnlich die Schweizer und die Österreicher sind. Es gibt viele Ausdrücke, Antwortweisen und Verhaltensmöglichkeiten,  die wir in der Schweiz und in Österreich sehr ähnlich benutzen. Ein gutes Beispiel dafür ist, wenn es nicht sicher ist, ob eine Sache Zustande kommt, dann gibt es in Deutschland ein klares „Nein!“, in Österreich sagt man „Schau ma mal“,  und in der Schweiz sagt man „Es wird schwierig“. Man will sich keinen Affront erlauben, oder jemanden beleidigen. Es ist von den Schweizern nicht sehr mutig, keine fixe Entscheidung treffen zu wollen. Wenn man aber dann ein klares Nein hört, dann ist es wie in Österreich: Wir denken uns „Okay, jetzt können wir anfangen zu verhandeln.“ Der Umgang von ÖsterreicherInnen und SchweizerInnen ist zumeist hürdenlos. Dennoch gibt es einen großen Unterschied im Lebensstil. In der Schweiz ist das Leben ein bisschen hektischer. Ich war ziemlich überrascht, dass man beispielsweise an einem Freitagnachmittag in Wiener Büros nur schwer jemanden erreichen kann. Die Gemütlichkeit, die ich in Wien erleben darf, ist sehr angenehm.

 

 

Welche Meilensteine lagen vor Ihrer Karriere als Direktor der Kulturabteilung in Österreich?

Ich startete meine Karriere in Bern, danach war ich in Manila und dann wieder in Bern. Als Schweizer Diplomat muss man oft den Standort wechseln. Von 2003 bis 2007 war ich in der Prager Botschaftsabteilung für Wirtschaft, Politik und Kultur tätig. Und vor zwei Jahren durfte ich nach Wien übersiedeln. Die Botschaft in Prag ist sehr viel kleiner als jene hier in Wien. In Prag hatte ich nur einen Diplomaten-Kollegen und ich konnte sehr bald feststellen, dass die Kultur ein hervorragender Bereich ist, um die Identität der eigenen Nation im Ausland zu präsentieren. Klar, die Arbeit in der Kulturabteilung ist total anders, als jene im politischen oder wirtschaftlichen Bereich. Kulturdiplomatie beinhaltet  weniger analytische Arbeit, sondern ist sehr stark projektorientiert. Die Kulturarbeit verlangt viele persönliche Kontakte und es ist besonders wichtig, ein großes Netzwerk und gute Freundschaften zu pflegen. Die Kultur ist sehr vielfältig, man muss die Initiative ergreifen und die Projekte sorgsam planen und initiieren. Es ist eine sehr aktive Arbeit – man reagiert nicht auf ein Ereignis oder eine Aktion, worüber man dann schreibt, sondern man überlegt genau, welches Projekt man ins Leben rufen will. Wenn das Konzept für ein Projekt steht, muss erst ein lokaler Partner gefunden werden, um das Projekt tatsächlich zu realisieren. Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft initiiert keine Projekte ohne eine lokale Kooperation. Unser Hauptziel ist es, den ÖsterreicherInnen die Schweizer Kultur näher zu bringen. Natürlich sind wir überaus froh, wenn Schweizer BürgerInnen zu unseren Veranstaltungen kommen, aber das primäre Publikum sind ÖsterreicherInnen. Das bedingt die Zusammenarbeit mit lokalen PartnerInnen. Unsere Veranstaltungen werden oft mit einem Empfang gestartet, es gibt immer mediale Berichterstattung und diese Aufmerksamkeit und Vielfältigkeit eröffnet die Wege zu vielen neuen Kontakten und Beziehungen.

 

Foto: Botschaftsrat und Leiter der Abteilung für Kultur & Wissenschaft Jacques Ducrest. Credit: Kulturabteilung der Schweizer Botschaft.


 

Auf Seiten des Bundesrats gibt es aktuell die Initiative,das kommende Kulturprogramm gemeinsam mit interessierten Schweizerinnen und Schweizern zu entwickeln. Dabei sind Teilhabe, Kreativität und die Förderung von Innovation wesentliche Eckpfeiler. Was verspricht man sich davon?

Die Schweiz hat ein partizipatives System. Mit unserer direkten Demokratie, erwarten wir vom Volk, dass es nicht nur wählt, sondern auch Initiativen und Referenden unterstützt oder ablehnt. Für uns ist es sehr wichtig, dass dieses partizipative Element auch im Kulturbereich verankert wird. Sie wird die Wahrnehmung der Kultur in der Bevölkerung sehr verstärken. Österreich und die Schweiz sind in diesem Bereich sehr unterschiedlich. Österreich ist eine typische Kulturnation – Österreich assoziiert man mit Kultur, die Schweiz eher mit Uhren, Schokolade, Banken und Berge. Aber Begriffe wie zeitgenössische Kunst oder Art Basel sind dennoch stark vertreten. Die Wahrnehmung und die Rolle der Kultur sind in der Schweiz anders als in Österreich. Die Identifikation mit Kultur muss erst geschaffen werden und das Selbstverständnis muss wachsen. In diesem Sinne ist dieses partizipative Element sehr wichtig für die Schweiz und auch für mich persönlich.

 

 

Wissenschaft und Forschung sind wichtige Punkte auf der Agenda der Schweiz. Welchen Aufgabe Sie als Kultur- & Wissenschaftsattaché?

Die Arbeit eines Wissenschaftsattachés in Wien ist anders als beispielsweise in Korea. Ein Wissenschaftsattaché in Korea muss sich aus verschiedenen Gründen, wie zum Beispiel wegen der Sprache und der Arbeitsweise, besonders engagieren, um ein großes Netzwerk aufzubauen. Universitäten hier in Wien brauchen keinen Wissenschaftsattaché, um mit der Schweizer Universität in Kontakt zu treten. Wenn die Universität Zürich eine Vereinbarung oder ein Abkommen mit der Universität Wien treffen will, dann läuft das nicht über die Botschaft. Ein österreichischer Wissenschaftsattaché ist im Bereich der Vernetzung nicht so wichtig, aber dafür ist die Beobachterfunktion umso ausgeprägter. Sie beobachten die wissenschaftliche Szene und die Wissenschaftspolitik in Österreich. 
Österreich investiert viel im Bereich der angewandten Forschung und die Schweiz wiederum in die Grundlagenforschung. Die Aufgabe besteht darin, die Unterschiede zu analysieren und die Maßnahmen für gewisse Forschungstätigkeiten zu fördern. Ein sehr interessantes Beispiel ist das Institut of Science and Technology Austria (IST). Eine tolle Institution, die wir in der Schweiz in dieser Form nicht haben. Die Finanzierung des Forschungsinstituts ist bis 2026 gesichert, das Zentrum wird ständig ausgebaut und in Zukunft wird diese Institution wohl noch eine wichtige Rolle in der Forschung spielen. Die Schweiz kann in diesem Bereich noch sehr viel von Österreich lernen. 
Lassen mich zu diesem Beispiel aus Österreich aber noch eine weitere Beobachtung zu den beiden Ländern einbringen: In Österreich wünschen sich die WissenschaftlerInnen eine bessere Finanzierung, in der Schweiz kommt bei der Regierung oft die Frage auf, ob die Finanzierung der Projekte ausreichend ist. Man hat im Parlament verstanden, dass Wissenschaft, Forschung und Innovation Kernpfeiler unserer Zukunft sind. Technologie und Forschung schaffen viele Arbeitsplätze und sind auch sehr wichtig für den Handel. Die Regierung hat es zur Kenntnis genommen, dass die Schweiz in diesem Bereich präsent sein muss und dass auch Investitionen erforderlich sind. 


Die Schweiz präsentiert sich modern und traditionell zugleich. Welche Qualitäten begleiten Ihre Arbeit?

Zeitgenössisches und Traditionelles lassen sich sehr gut verbinden und prägen auch mein Selbstverständnis als Diplomat:
Die Tradition des Konsens ist in der Schweiz eine sehr wichtige Qualität. Ich glaube die Geschichte eines Landes prägt die Gegenwart. Österreich und die Schweiz – obwohl die Habsburger aus der Schweiz stammen – haben eine unterschiedliche Vergangenheit. Österreich hatte einen Kaiser, die Schweiz nicht. Diese Situation prägt die Geschichte und das politische System, die Art und Weise wie Politik in einem Land gehandhabt wird und natürlich auch die Beziehung zwischen dem Volk und den politischen Institutionen. 
Vor 15 Jahren wurde in der Schweiz die Agentur PräsenzSchweiz gegründet. Die Agentur kümmert sich um die Auslands-PR der Schweiz. Zu Beginn war diese Einrichtung vor allem mit einer Tatsache konfrontiert: Die Schweiz wird als traditionelles Land wahrgenommen. Begriffe wie Uhren, Schokolade und Berge sind häufig die ersten Assoziationen. Die Agentur verfolgte einige Zeit die Strategie, von diesen Werten Abstand zu nehmen, was sich aber nicht als optimal herausstellte. Im Laufe der Zeit stellten wir fest, dass Wissenschaft, Forschung und Innovation Kernelemente der Schweiz sind und unbedingt als Aushängeschild präsentiert werden müssen. Das Land kann nicht, wie zum Beispiel Norwegen, auf natürliche Ressourcen wie Gas oder Öl als wirtschaftliche Grundlage zurückgreifen. Unser Potenzial liegt bei den Menschen. Daher muss sich die Schweiz dafür einsetzen, dass dieses Potenzial in der Schweiz bleibt und im Forschungsbereich eingesetzt wird. Das ist die Grundlage, um das Land ein innovatives und modernes Image zu geben. 

 

 

Image und Marke sind dynamische Phänomene. Mit welchen Herausforderungen ist die Schweiz aktuell in diesem Kontext konfrontiert? 


Am 9. Februar entschied das Schweizer Volk für die Initiative gegen die Masseneinwanderung. Diese Entscheidung schafft für uns jetzt neue Herausforderungen und die Schweiz muss jetzt unter anderem eine neue Beziehung zur EU aufbauen. Diese Entscheidung wird auch begleitet von neuen Verhandlungen im Bezug auf das Projekt Horizon 2020. 
Wie schon erwähnt, wollten wir uns lange Zeit von dem traditionellen Bild der Schweiz verabschieden. Aber ich glaube wir sind uns zum jetzigen Zeitpunkt wieder einig, dass wir auf die traditionellen Werte nicht verzichten dürfen. Dieses Bild soll zwar in der Wahrnehmung der Menschen verankert bleiben, muss aber um neue Bilder bereichert werden.

 

 

Wie sieht die Förderung im Bereich der Kunst und Kultur aus? Welche Möglichkeiten bestehen hier für junge Künstler?

Kunstförderung ist in der Schweiz ein wenig anders organisiert als in Österreich. Das Bundesamt für Kultur setzt den Budget-Rahmen für die Kulturförderung im Inland, ist aber nicht für die Förderung im Ausland zuständig. Die Budgets der großen Städte wie Basel oder Zürich ist sehr großzügig gestaltet und sind die treibende Kraft der Kulturförderung in der Schweiz. Was die Kulturförderung im Ausland anbelangt, hat der Bund die Stiftung Pro Helvetia gegründet. Sie verfügt über ein jährliches Budget von rund 25 Millionen Euro und investiert davon 17 Millionen im Ausland und acht Millionen Euro in der Schweiz. 
Die Stiftung verfügt über einige Satelliten, zum Beispiel in Paris, Rom, Kairo oder Shanghai. Wie und in welchem Rahmen die Auslandskultur gefördert wird, stützt sich auf die Anträge der Kunstschaffenden und KulturveranstalterInnen. Es gibt ein Serviceportal auf der Webseite der Stiftung, über welches jeder einen Antrag stellen kann – vorausgesetzt der Kulturschaffende hat einen Bezug zur Schweiz. Es muss nicht unbedingt ein Schweizer Künstler oder Künstlerin sein, sondern ein Kunstschaffender, der in der Schweizer Szene etabliert ist. Pro Helvetia unterstützt das Projekt dann aber nicht zu 100 %, da von den Antragstellern erwartet wird, dass lokale PartnerInnen, zum Beispiel österreichische Förderpartner, gefunden werden oder der Kulturveranstalter selbst in das Projekt investiert. Die AntragstellerInnen müssen persönliches oder wirtschaftliches Interesse an dem eigenen Projekt zeigen.

Pro Helvetia ist ein sehr wichtiges Instrument in der Zusammenarbeit in Österreich, da die Stiftung pro Kopf gesehen, die größten Summen in Österreich investiert. Zum Vergleich: Deutschland hat 80 Millionen Einwohner und es werden in einem Zeitraum von durchschnittlich einem Jahr rund 300 Projekte gefördert, in Frankreich mit 65 Millionen Einwohnern wurden zirka 170 Projekte unterstützt und in Österreich mit 8,5 Millionen Einwohnern rund 100 Projekte.

 

 

Kooperationen sind also sehr wichtig bei den Auslandskulturprojekten der Schweiz.  Pflegen Sie neben den formalen Begegnungen auch persönliche Kontakte zu den Schweizer Kulturschaffenden in Österreich?  

Mit dem Schweizer Kulturpass versuchen wir alle Veranstaltungen mit Bezug auf die Schweiz in Österreich zu sammeln und zu veröffentlichen. Die meisten Projekte werden auch ohne Unterstützung von Pro Helvetia realisiert. Es ist für mich wichtig, dass die KünstlerInnen Werte vermitteln und durch die Förderungen die Chance erhalten, ihre Projekte in Kooperationen zu verwirklichen. Die Kulturvernetzung zwischen den Ländern ist intensiv und tiefgreifend. Viele Schweizer Künstler sind nach Österreich gekommen, aber auch umgekehrt. In der bildenden Kunst kann ich Daniel Spoerri nennen. Er hat erst vor kurzem eine Kunststiftung in Niederösterreich mitinitiiert zur Vermittlung von Kunst und Kultur an SchülerInnen und Jugendliche gegründet. Die Schweizer sind auch am Wiener Burgtheater stark vertreten, wie zum Beispiel Annemarie Düringer, Sylvie Rohrer, Roland Koch oder Brigitta Furgler. 
Philippe Jordan ist seit der Saison 2014/2015 Chefdirigent der Wiener Symphoniker. Diese tollen Künstler wurden nicht angestellt, weil sie von Pro Helvetia unterstützt werden, sondern weil sie einfach ein Spitzenniveau und die Klassifikationen mitbringen.
Ich pflege auch persönlich die Freundschaft zu diesen hervorragenden Künstlern. Man trifft sich dann auch gerne privat und spricht nicht nur über Kultur im beruflichen Zusammenhang.

 

 
Daniel Spoerri ist ein bekannter Künstler auf dem internationalen Kunstmarkt. Welchen Bezug haben Sie zu seiner Kunst?

Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen. 
Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 
Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.
 

Durch ihn als Person und seine Kunst ist eine sehr spannende Diskussion entflammt.

Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen. 
Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 
Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.
 
Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen. 
Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 
Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.

Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen. 
Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 
Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.
Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen. 
Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 
Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.
Ich war damals erst zwei Wochen in Wien und zu Gast bei einer Vernissage von Daniel Spoerri im Naturhistorischen Museum Wien. Ich stand neben meinem rumänischen Kollegen und er sagte zu mir „Ah, Spoerri ist ein toller rumänischer Künstler“. Ich antwortete, dass er doch ein Schweizer Künstler sei. Ein dritter Kollege entgegnete uns, dass er doch ein Österreichischer Künstler sei, da er in Österreich lebt und arbeitet. Aus dieser Situation heraus haben wir uns dann alle die Frage gestellt, was bedeutet es eigentlich, ein österreichischer oder Schweizer Künstler zu sein? Muss man in demjenigen Land geboren werden, oder in dem Land seine Karriere machen? Wir waren auf der Suche nach dem Kriterium, was es bedeutet, einer Nation anzugehören. Gleichzeitig verlangen gegenwärtige Überlegungen, dass das Kriterium der Nationalität im Bereich der Kulturförderung nicht mehr ausschlaggebend sein sollte. Diese Situation gab uns die Inspiration ein neues Projekt ins Leben zu rufen.

Die Kulturabteilung der Schweizer Botschaft organisierte eine Ausstellung zum Thema „Come and go“, die sich mit der Internationalität in der Kunst auseinandersetzte. Das Ziel der Vernissage war nicht die Nation in den Mittelpunkt zu stellen, sondern das Ergebnis – die Kunst. 

Als Titel wählten wir „Come and Go“, weil DiplomatInnen und KünstlerInnen eine große Sache gemeinsam haben. Sie müssen den Lebens- und Schaffensort ständig wechseln: sie kommen und gehen. DiplomatInnen werden in verschiedene Städte entsandt und KünstlerInnen stellen ihre Werke an den unterschiedlichsten Orten der Welt aus. 
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.
Im 21. Jahrhundert spricht man von internationaler Kunst und die Einordnung der Kunst und Kultur kann nicht mehr nach nationalen Kriterien erfolgen. Dennoch: Die Kulturförderung bleibt national, obwohl sich KünstlerInnen international bewegen. Hier stellt sich wiederum die Frage, ob die Kulturförderung neu gestaltet werden muss, um sich an die Veränderung anzupassen.

Foto: Botschaftsrat Jacques Ducrest und Pamela Bartar mit der aktuellen Publikation "come and go". Credit: ConnectingCulture.at



Wissenschaft & Forschung und das Feld der Künste scheinen hier in der Praxis, vielleicht auch ungewollt, unterschiedlich Strategien zu verfolgen?

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Die Universität Wien will einen Forscher einstellen, um in einem gewissen Gebiet zu forschen. Ich bin ich mir sicher, die Uni Wien wird nicht ausschließlich nach österreichischen Forschern suchen. Im Gegenteil – das Kriterium, um in der Wissenschaft erfolgreich zu sein, ist nicht der Ort, an dem der Wissenschaftler seine Karriere begonnen hat, sondern das Wissen. In der Wissenschaft richtet man sich nach dem Ergebnis und dieser Schritt sollte auch in der Kulturszene etabliert werden.
Wissenschaft und Forschung haben hier einen Schritt gemacht, den die Kulturförderung  erst wagen muss. Denken Sie beispielsweise an die Urmutter der Kunstbiennalen in Venedig mit ihren nationalen Pavillons! Für die Zukunft sollten sich öffentliche Einrichtungen, aber auch Botschaften und ausländische Vertretungen nicht auf die Nationalität fixieren, sondern auf die Kunst selbst. 
Mir erscheint in diesem Zusammenhang eine weitere Beobachtung interessant: Österreich hat eine lange Vergangenheit im Kultur-, Musik- und Theaterbereich und hat diese Vergangenheit im kulturellen Bereich sehr stark gepflegt. Die Schweiz ist im kulturellen Bereich sehr zeitgenössisch, aber die Wichtigkeit der Kunst in Österreich zeigt sich in allen Perioden der letzten Jahrhunderte. 


Auf welche Schwerpunkte und Highlights dürfen wir uns im Kulturprogramm 2014/2015 freuen?

Ein großer Meilenstein in unserer Arbeit war bestimmt die Ausstellung und die weiterführende Publikation zu „Come and Go“. 2014 haben wir den Schwerpunkt auf verschiedene Ausstellungen gelegt. Im Mai 2014 veranstalteten wir im Jurridicum Wien eine Fotoausstellung zum Thema „Krieg aus Sicht der Opfer“. Das war eine Ausstellung, die auch in den Räumlichkeiten in New York und Genf präsentiert wurde. In einem Gedenkjahr wie 2014, wo jedes Land, welches mit dem ersten Weltkrieg konfrontiert war Veranstaltungen organisiert, wollten wir ebenfalls unseren Beitrag leisten. Auch wenn die Schweiz zum Glück von diesem Krieg weitgehend verschont geblieben ist.
Am 17. September werden wir im Museum Gugging eine Ausstellung von Adolf Wölfli eröffnen.  Im Oktober folgt eine Ausstellung mit dem Titel „Swiss Positions“. Hier werden die verschiedenen Perspektiven von Schweizer Architekten der modernen Architektur gezeigt. 
Wie zuvor schon erwähnt, ist die Klassische Musik aus der Schweiz international noch selten rezipiert und daher werden wir am 2. Oktober 2014 im Mozarthaus ein Konzert zugunsten der klassischen Schweizer Musik veranstalten.
Im Rahmen des jüdischen Filmfestivals vom 8.10. bis zum 25.10. werden wir ebenfalls präsent sein. Das jüdische Filmfestival widmet sich dieses Jahr dem Thema „Die Gerechten“. Wir werden am 9. Oktober einen Film über den Schweizer Carl Lutz präsentieren. Carl Lutz war ein Schweizer Diplomat, der während des zweiten Weltkriegs bei einer der größten Rettungsaktionen mitgeholfen hat. Er ermöglichte es zehntausenden Juden zu fliehen und rettete ihnen damit das Leben. Unter den Flüchtlingen war auch der aus Ungarn stammende Journalist Paul Lendvai, welcher heute für die Tageszeitung DerStandard tätig ist. Zu dieser Thematik werden wir auch eine Ausstellung und eine Podiumsdiskussion am 13. Oktober im Jüdischen Museum abhalten.

  

 

Die Schweiz ist ein assoziiertes Mitglied der EUNIC Austria - welche Projekte gibt es in diesem Bereich?

 

 

Wir nehmen jedes Jahr an der Lesung zum Tag des Kaffees teil. Am 1. Oktober 2014 wird Nicole Beutler im Café Sperl Auszüge aus dem Werk „Die Rote Lilie“ des Schweizer Schriftstellers Blaise Cendrars vortragen. Das Thema der Lesung ist „Krieg und Frieden“ und das Werk beschreibt verschiedene Geschichten der Soldaten des ersten Weltkrieges.

 

 

Zur Person Jacques Ducrest:

 

Botschaftsrat Jacques Ducrest ist seit dem Jahr 2000 im diplomatischen Dienst für die Schweiz tätig. Der studierte Jurist und Anwalt lebt seit zwei Jahren mit seiner Familie in Wien, wo er die Kulturabteilung der Schweizerischen Botschaft in Österreich leitet. Als Kulturattaché war er bereits in Prag tätig, weitere Stationen seiner diplomatischen Laufbahn führten ihn nach Manila und Bern.

 

 

Foto: Pamela Bartar und Jacques Ducrest beim Gespräch. Credit: ConnectingCulture.at


 





 

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