Als am 9. Mai 2007 vormittags die Veranstaltung EatING migration im Sigmund-Freud-Park, wenige Schritte vom PaN-Tisch stattfand, regnete es in Strömen. Die Mitglieder der Kulturplattform ConnectingCultureAustria sowie die geladenen und spontan eingefundenen Gäste ließen sich durch diese meteorologischen Kapriolen jedoch nicht abbringen, der Einladung zu EatING Migration zu folgen.
Konkreter Anlass dieses von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft Kulturbezirk Alsergrund unterstützten „performativen Workshops“ bildeten einerseits das Motto des europäischen Jahres 2007 – Chancengleichheit – sowie der Europatag am 9. Mai, der dieses Jahr ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung der Römer Verträge stand.
Nach den einleitenden Worten von Frau Bezirksvorsteherin Martina Malyar (Alsergrund) und dem Generalsekretär der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft Mag. Lukas Marcel Vosicky wurde die Performance EatING migration eröffnet. Unter den Gästen befanden sich Herr Prof. Söhn, Vorstandsmitglied des PaN-Dachverbands, Gertrud Knoll, Leiterin der ZuK und Frau DI Ing. Wiala-Zimm von der Abteilung für internationale Beziehungen der Stadt Wien und Herr Direktor Simion Giurcia vom Rumänischen Tourismusamt in Wien.
Der performative Workshop EatING migration
Konzeptionell basiert die Performance auf den beiden Säulen Sprache und (Kunst-)Nahrung. Über den Umweg der Nahrungsproduktion und Nahrungsaufnahme wurde anhand verschiedener Texte versucht, Migration in seinen vielfältigen Dimensionen zu thematisieren. Die verwendeten Texte, die mit dem Mitteln von Textsampling unter Zuhilfenahme engagierter Performer, aber auch des Publikums präsentiert wurden, reichten dabei von profanen Inhalten wie Kochrezepten über Dialogbruchstücke bis hin zu komplexen kulturanthropologischen und juristischen Auseinandersetzungen mit dem Thema Migration. Die szenische Aktion dauerte knapp dreißig Minuten und ging anschließend in den zweiten Teil der Veranstaltung – einem offenen Kulturfrühstück über. Die hintergründige Absicht dieses zweiten Eventteils war, die Kommunikation und den Austausch anzuregen. Durch das gemeinsame Essen der während der Performance angerichteten Nahrungsmittel, wurde der Ball an das Publikum weitergespielt sich mit den Migration und Chancengleichheit kulinarisch als auch intellektuell auseinanderzusetzen.
Gegen Ende des eineinhalbstündigen Kulturfrühstücks begannen sich die Reihen der Besucher und die Wolken über dem Sigmund-Freud-Park zu lichten. Und schließlich kam doch noch die Sonne zum Vorschein. Ob dies als Hoffnungsschimmer für ein erweitertes Verständnis von Migration zu bewerten ist, bleibt wohl jedem Teilnehmer selbst überlassen. Anstöße dazu gab EatING migration jedenfalls.
Ein Interview mit der Initiatorin und Konzeptverantwortlichen Pamela Bartar vom 9ten Mai lesen Sie auf der Wien-Nachrichtenseite
wienweb.at.
Ausblick
Alle die am 9. Mai nicht die Möglichkeit hatten, an der Performance- Veranstaltung EatING migration teilzunehmen, können dies am 30. Mai 2007 nachholen: Im Vorfeld des ungarischen Filmfestivals jUngarn 07 präsentiert ConnectingCultureAustria um 18 Uhr am Donaukanal Höhe Salztorbrücke die nächste Ausgabe von EatING migration als Kultur-Picknick bei Adria Wien.
In der Rubrik Kulturinstitute aktuell lesen Sie ein Interview mit dem künstlerischen Leiter des Festivals, Herrn Dr. Kornél Zipernovsky (Stellvertretender Direktor des Collegium Hungaricum)
Teilnehmende KünstlerInnen: Harald Jokesch, Katharina Trawöger, Petra Nickel, Joachim Keller, Pamela Bartar, Eva Marina Strauß und Mitglieder des CCA- Teams. (pam) (ruw)