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Kultur.Diplomatie




30.05.2007  Japanisches Informations- und Kulturzentrum: Hajime Senoo / INTERVIEW



  

Hajime Senoo, Erster Sekretär der japanischen Botschaft in Wien, vertrat die japanische Kultur im Laufe seiner beruflichen Karriere in Deutschland, der Slowakei und in Ghana. Seit einem Jahr ist er Direktor des Japanischen Informations- und Kulturzentrums in Wien.  

   

   

 

    

CCA: Bitte beschreiben Sie das Angebot des Japanischen Informations- und Kulturzentrums.

 

Hajime Senoo: Unser Institut ist sowohl mit einer Bibliothek als auch mit einer Videothek und einer Audiothek ausgestattet. Zudem bieten wir Zeitschriften an, die man in unserer Bibliothek lesen kann. Auf diese Weise wollen wir den Interessenten einen Einblick in Japans Leben und Kultur ermöglichen. Unsere Informationstätigkeit umfasst darüber hinaus auch die Beantwortung von japanbezogenen Fragen per Mail oder Telefon. Öfters bekommen wir auch Besuch von Studenten und Studentinnen, vor allem vom Institut für Japanologie, die sich bei uns über Japan informieren wollen. All dies ist Teil unserer Informationsleistung. Auf der anderen Seite organisieren wir Veranstaltungen – alleine und auch in Kooperation mit anderen Institutionen. Im April hatten wir beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung Floridsdorf und dem Forstamt der Stadt Wien auf der Donauinsel ein Kirschenhainfest, an dem über tausend Besucher teilnahmen. Ab und zu veranstalten wir in den Räumlichkeiten des Informations- und Kulturzentrums Ikebana-Ausstellungen. Außerdem bieten wir einen Go-Kurs an – das ist ein Brettspiel, ähnlich wie Schach.  

   

 

  

  

CCA: Wie Veranstaltungen wie das Kirschenhainfest oder auch die alljährlich stattfindende Ausstellung "Ikebana 20" zeigen, besteht eine rege Zusammenarbeit auf Bezirksebene. Gibt es auch Kooperationen mit kulturellen Einrichtungen? 

 

Hajime Senoo: Eine der Hauptaufgaben des Zentrums ist es, andere Institutionen bei der Bekanntmachung ihrer Veranstaltungen zu unterstützen. Wir helfen also, Veranstaltungen, die mit Japan zu tun haben, publik zu machen, indem wir sie über Newsletter oder auf unserer Homepage ankündigen.

 

 

CCA: Geht das Japanische Informations- und Kulturzentrum auch über die Grenzen Wiens hinaus?

 

Hajime Senoo:
Mit der Stadt Linz haben wir für die Japan-Kulturtage zusammengearbeitet. Diese haben drei Tage gedauert und es wurden unter anderem japanische Künste vorgeführt. Ich würde aber sagen, dass die Zusammenarbeit mit anderen kulturellen Institutionen überwiegend in Wien stattfindet. 

 

 

CCA: Das Japanische Informations- und Kulturzentrum vermittelt nicht nur traditionelle japanische Kunst, sondern auch zeitgenössische Kunst. In welchem Ausmaß sind diese beiden Richtungen vertreten? 

 

Hajime Senoo: Überwiegend haben wir uns mit klassischer japanischer Kunst, wie Ikebana, beschäftigt. Heute gibt es aber eine Tendenz, in der nicht nur klassische japanische Kunst gepflegt wird, sondern auch moderne Kunst, wie etwa abstrakte Malerei. Das ist eine neue Entwicklung unseres Zentrums. Wir wollen eben auch den modernen Bereich in den Vordergrund bringen. Zum Beispiel durch Mangas, die auch von der jüngeren Generation gut aufgenommen werden. Nur Kimono und Ikebana – das passt nicht zur Wirklichkeit des Japans von heute. Wir versuchen also ein ausgewogenes Bild von Japan zu zeigen, das der Gegenwart entspricht. 

   

 

 

CCA: Gibt es einen Bereich innerhalb des Japanischen Informations- und Kultur-zentrums, den Sie noch stärker fördern würden?

 

Hajime Senoo: Wir möchten das jüngere Publikum noch stärker ansprechen, zum Beispiel über die Cartoon-Kultur oder die neue japanische Bekleidungskultur. Wir möchten den kulturellen Austausch, das Verständnis und die Verbundenheit zwischen Japan und Österreich innerhalb der einzelnen Generationen unterstützen. Das würde auch die Freundschaft der beiden Länder mehr fördern. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass die jüngere Generation besser verstanden und aufgenommen wird.

 

 

 

CCA: Vielen Dank für das Gespräch!

        

 

 

Interview & Fotos: Klara Vakaj  

 

Bild 1: Direktor Hajime Senoo

Bild 2: Kulturattachée Tomomi Kameyama 

 

 

Weiterführende Informationen:

 

Japanische Botschaft in Österreich

Japanisches Informations- und Kulturzentrum

Japanologie Wien - Institut für Ostasienwissenschaften





 

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