Am 21. Juni erfährt Georg Nussbaumers 16-stündiges Stück „Wagner Zone. Ringlandschaft mit Bierstrom“ anlässlich des Internationalen Tages der Musik in Madrid seine Spanien-Premiere. Dazu reisen neben Georg Nussbaumer folgende KünstlerInnen aus Österreich an: Robert Schwarz, der für audio processing (die gesamte live Elektronik) verantwortlich zeichnet, Karin Haas, die sich um die visuellen Beiträge und die Produktion kümmert, Franz Quirchtmayr, der Mann für die Bühne und Installationen, sowie Stefanie Prenn, Violoncello, als Gast des Ensembles.
In seinen großformatigen Operninstallationen bezieht sich der in Wien lebende Komponist Georg Nussbaumer häufig auf Richard Wagner. Gezeigt werden diese Arbeiten - oft in Zusammenarbeit mit dem Berliner Solistenensemble Kaleidoskop - u.a. auf internationalen Festivals wie dem Kunstfest Weimar, den Operadagen Rotterdam oder beim Ring Festival Los Angeles. In Österreich ist Georg Nussbaumer für seine Engagements bei Wien Modern, den Bregenzer Festspielen oder für seine Inszenierung der Eröffnung des Steirischen Herbst 2006 bekannt.
Kontakt:
E: karin.haas@gmx.net (KH, Produktionsleitung)
T: +43 699 190 52 304
W: georgnussbaumer.com
YouTube: www.youtube.com/watch?v=LoUXIAZDlRk (ab Min 3:00)
TAGESSPIEGEL (12.10.2013)
„Die 16 Stunden „Ring“- Musik verlaufen ohne Pause bis zwei Uhr nachts. Dabei will Nussbaumer die Klangdramaturgie Wagners nicht reproduzieren. Die eher meditative Sound- und Raumkulisse addiert elektronisch bearbeitete Fetzen aus der Partitur, durch Glissandi „abschmierende“ Leitmotive, sparsame Aktionen wie Nebelschwaden und abgeschnittene Ketchup-Flaschen und einige Fremdtexte zu einer antiillusionistischen Monumentalität eigenen Rechts. Der in diesem „Wagner- Areal“ hausende und bei Bedarf zu jeder vollen Stunde mit einer neuen Flasche Bier versorgte Zuschauer verlässt die Veranstaltung am Ende in der Stimmung einer angeregten wie angeheiterten Erschöpfung."
BERLINER ZEITUNG(11.10.2013)
„Die Ringlandschaft ist Baustelle und deutscher Wald, die auf fahrbaren Podesten isolierten zehn Musiker schütteln zuweilen karge Bäumchen, dann kommen aus geheimen Kanälen Nebelschwaden. Die Sänger sind verschwunden, es hängen nur noch ihre Kleider herum. Wenn im verschwiegenen Text das Wort „Blut“ fällt, geht einer der Musiker zu einer Maschine, die Ketchup verspritzt. Wagners Musik wird aus ihrer Dramaturgie gelöst in eine Installation aus vagen Streicherklängen, aus denen sich manchmal ein Leitmotiv oder ein harmonischer Zusammenhang erhebt und den Kenner einen Moment orientiert(…)
Der Komponist Georg Nussbaumer hat den Musikern die Klavierauszüge des „Rings“ auf die Pulte gelegt und ein paar Anweisungen, wie sie die Musik verfremden sollen. Es gibt Momente großer Schönheit und solche, in denen es nur weitergeht. Die Idee mag erst wie ein Studentenulk wirken, tatsächlich ist sie analytisch und kritisch: Sie trennt die Droge Wagner vom Rausch, indem sie seiner Musik den Ausdruck entzieht, und liefert ihn separat als Bier: Die Eintrittskarte berechtigt zum stündlichen Nachtanken einer Flasche. Damit ist dem Bayreuther Aufführungsterror die Luft abgelassen: Statt stundenlangem Stillsitzen entspanntes Kommen und Gehen, Flaschenhalsbenuckeln und Geplauder. Die Musiker dagegen setzen sich einem 16-Stunden-Tag aus.“
Österreichisches Kulturforum Madrid
Leiter: Mag. Gabriel KRAMARICS
Paseo de la Castellana 91
28046 Madrid
T: +34 91 55 65 315
E: madrid-ob@bmeia.gv.at
W: www.aussenministerium.at/madridkf
F: www.facebook.com
Zumindest seit Beginn der habsburgischen Herrschaft in Spanien 1516 bestehen sehr enge österreichisch-spanische Kulturbeziehungen. Diese Tradition kommt nicht nur im Namen der „Spanischen Hofreitschule“ und der spanischen Liebe zur klassischen österreichischen Musik zum Ausdruck. Im Jahre 1992, zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas unter spanischer Flagge, der Weltausstellung in Sevilla, der Sommerolympiade in Barcelona und der EU-Kulturhauptstadt Madrid, wurde an der Österreichischen Botschaft Madrid eine Kulturabteilung eingerichtet, die 2001 institutionell zum Kulturforum aufgewertet wurde. Dieses wirkt in erster Linie als Vermittlungsstelle zwischen österreichischen und spanischen Kulturinstitutionen, Kulturschaffenden und Kulturförderern, wobei dies auch den wissenschaftlichen und universitären Bereich umfasst. Das Kulturforum präsentiert in Kooperation mit lokalen Veranstaltern (Galeristen, Kunstmessen, Agenturen) zeitgenössische österreichische Künstler der verschiedensten Kunstsparten. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Präsentation des zeitgenössischen österreichischen Filmschaffens, dessen aufstrebende Entwicklung in den letzten Jahren sich bislang nur mäßig auf die geringe Bekanntheit Österreichs als Filmland ausgewirkt hat. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Zusammenarbeit mit den Germanistikinstituten der Universitäten, mit denen regelmäßig Autorenlesungen und wissenschaftliche Symposien organisiert werden.